Gustav Mahler im Hotel Föttinger II
Am Vormittag blieb der Ferienkomponist, wie man ihn später wegen seiner Art stets die sommerlichen Theatherpausen für jegliche schöpferische Arbeit zu verwenden nannte, auf seinem Zimmer und schrieb. Nach Tisch und Mittagsschlaf unternahm man gemeinsame Spaziergänge und Radpartien oder besuchte mit den Dampfer Freunde im nahen Nußdorf, Unterrach und Seewalchen. Auf jedem seiner Spaziergänge führte Mahler ein Notenbüchlein mit, in das er Einfälle, die Ihm unterwegs zukamen, an Ort und Stelle eintrug. Obwohl Mahler mit seiner Arbeit überaus rasch voran kam, war er dennoch mit seinen Schaffensbedingungen nicht zufrieden. Touristen und Wandersleute, die im Gasthof Einkehr hielten störten nicht selten die Stille und Einsamkeit, die Mahler brauchte, wenn er den Klangvorstellungen in seinem Kopf lauschte…
Gustav Mahler am Attersee…
Der alte „Gasthof zum Höllengebirge“ in Steinbach am Attersee, der minderjährigen Fräulein Anna Scheicher, später verehelichte Föttinger gehörend und von Pächter Johann Danbauer als Wirtschafter geführt, bot in den Sommermonaten der Jahre 1893, 1894, 1895 und 1896 das ideale Ferienretiro für Gustav Mahler.
Bilder: Komponierhäuschen, alter Gasthof zum Höllengebirge
Weitere Infos zum Leben & Wirken von Gustav Mahler am Attersee…
Gustav Mahler Komponierhäuschen
Gustav Mahler wohnte 1893-1896 im Gasthof Föttinger in Steinbach am Attersee
und komponierte dort an seiner 2. und 3. Symphonie.
Um völlig ungestört arbeiten zu können, wurde am Seegrundstück sein Komponierhäuschen errichtet, das 1983 originalgetreu renoviert wurde. Mindestens ab 1893 hat Gustav Mahler dort verkehrt, die unberührte Natur der Umgebung genossen, die Geräusche der im Wind bewegten Uferbäume, des anrollenden Seewassers und dessen Gurgeln am Ufergestein in seine musikalisch überfeien Ohren aufgenommen.
Das Gasthaus Föttinger gibt es heute noch. Im Sommers ist es Ziel vieler Urlauber, und auch für Gustav Mahler war es, schon vor bald hundert Jahren, ein Ort der Ruhe und Inspiration.